Das Theater hat viele Gesetze, die sich aus reinem Aberglaube zusammensetzt. Ich habe hier einige der wichtigsten Gesetze aus dem Netzt gesammelt und aufgeschrieben.




Dekoration

Gelb und Grün sind Farben, mit denen man ebenfalls vorsichtig im Bezug auf Kostüme, Kulissen und Dekoration umgehen sollte, denn diese Farben waren in mittelalterlichen Mysterienspielen die typischen Erkennungsfarben für den Teufel.

 

Pfauenfedern gehören nicht auf die Bühne, denn ihre Augen werden mit dem Bösen Blick oder dem „Evil Eye“ in Verbindung gebracht. Sowieso gelten Dekorationen mit Augen oder augenförmigen Mustern als potenziell gefährlich.

 

Der Aberglaube verbannt auch frische Blumen aus der Bühnendekoration, wobei hier noch einmal praktische Überlegungen eine gewisse Rolle gespielt haben dürften. Frische Blumen welken im Scheinwerferlicht, Vasen neigen zum Umfallen, sich ausbreitenden Wasserlachen stören die Vorstellungen und frische Blumen kosten eine Menge. Die Theatergruppe, die sich niemals um Geld sorgen muss, dürfte bisher kaum existieren!

 

Blumen nach der gelungen Premiere wiederum gehören zur Theatertradition und stellen eine Wertschätzung der Leistungen dar, allerdings sollten sie niemals vor der Premiere an Schauspieler oder Regie überreicht werden, sonst verkehrt sich das Glück ins Gegenteil, dann sind sie ein Omen des Versagens.

 

Erlaubt ist im Gegenzug dazu allerdings das Tragen von Blumen z.B. im Revers, vorzugsweise eine Chrysantheme, aber natürlich niemals eine gelbe...!

 

Generalprobe

Allgemein bekannt ist, dass eine schlechte, pannenreiche Generalprobe ein gutes Omen für die Premiere ist und umgekehrt, die perfekte Generalprobe alle Schauspieler und die Regie argwöhnen lässt, was da für schreckliche Dinge am nächsten Abend passieren werden.

 

Eine Generalprobe findet häufig schon vor Publikum statt, allerdings ist Applaus am Ende der Generalprobe verpönt, da dies Unglück für die Premiere bringe. Sollte also applaudiert werden kann eine Premiere nicht wirklich stattfinden.

 

Weniger bekannt ist, dass man es in der Generalprobe - vorher ebenfalls - vermeiden sollte, die letzte Zeile des Stückes vorzutragen. Das Stück kann erst fertig sein am Premierenabend, wenn der Saal mit Publikum gefüllt ist. Es vorher vollenden zu wollen ist ein Dünkel, der sich sehr negativ auf das Gelingen und den Erfolg der Produktion auswirken kann.

 

Alte Theaterhasen, die an von Aberglauben und Erfahrung geprägten Theaterregeln festhalten, verlangen sieben Durchläufe, davon drei als Hauptproben.

 

Durch den Vorhang schielen, bevor dieser aufgeht, bringt Unglück. Leicht nachvollziehbar, da beim Anblick der lieben Familie und des lieben Kritikers die Aufregung und damit die Gefahr zu patzen steigt.

Es wird als schlechtes Omen betrachtet, wenn sich der erste Zuschauer, der den Theatersaal betritt, in die erste Reihe setzt, oder wenn es sich beim ersten Zuschauer um eine alte Frau handelt.

                   

Glückwünsche

Glück bringt das „Toi-Toi-Toi“ vor den Aufführungen und das ist nichts anderes als eine Verballhornung des Fluchs „Teufel, Teufel, Teufel“.

 

Richtige Antworten darauf sind „Hals- und Beinbruch“ (vom Jiddischen hasloche un’ broche – Glück und Segen) oder „Wird schon schief gehen“, aber absolut niemals „Danke“.

 

Ebenso bringt das dreimalige Spucken über die Schulter, das man einander vor der Aufführung unter den Mitwirkenden zukommen lässt, Glück.

 

Wünsche niemals „Viel Glück“ vor den Vorstellungen... und wenn doch? Dann hilft nur eines: 

→ Das Theater verlassen (raus ins Freie!)

→ Dreimal um das Theater herumlaufen oder, falls das nicht möglich ist, dreimal um die eigene Achse drehen

→ Ein Lied singen oder summen (lockt gute Geister an)

→ Den Schlussmonolog von Puck aus dem Sommernachtstraum rezitieren ("Wenn wir Schatten Euch missfielen..") 

→ Dreimal an die Theatertür klopfen und höflich darum bitten wieder eingelassen zu werden. 

 

Pfeifen

Eine der verbreitetsten Regeln ist es, dass man im Theater nicht pfeifen darf. Dafür kursieren zwei Erklärungen. Die eine besagt, Pfeifen deute auf einen Brand hin. Dieser Aberglaube kommt aus der Zeit, als es noch Gasleuchter im Theater gab; der pfeifende Ton wies darauf hin, dass Sauerstoffmangel herrschte. Eine andere Erklärung ist, dass sich früher die Bühnentechniker per Pfiff verständigten. Wenn aber nun ein Schauspieler pfiff, konnte es passieren, dass plötzlich ein anderes Bühnenbild eingestellt wurde. 


Requisiten

Spiegel auf der Bühne sollten auf keinen Fall echt sein!

Sieht man in den Spiegel hinein und es steht noch eine Person dazwischen, der man über sie Schulter und den Spiegel in die Augen sehen kann, ist diese Person vom Unglück betroffen. Abgesehen davon, dass man im Theater wegen der sonstigen Reflexionen von Scheinwerfen, Publikum und dem nicht sichtbaren Bühnenbereich ohnehin keine echten Spiegel anbringt.

 

Offenes Licht auf der Bühne ist verboten, da sich alles Mögliche entzünden könnte.

Die abergläubische Variante: Wer sich als nächstes zur kürzesten von drei angezündeten Kerzen auf der Bühne oder in der Umkleide aufhält wird als nächstes von der Truppe sterben – oder heiraten. Welches das schlimmere Unglück ist, darf jeder selbst entscheiden.

 

Baby-Puppen, die während der Aufführung benutzt werden, sollten unbedingt mit dem Gesicht nach unten auf dem Requisitentisch gelagert werden. In diesen Puppen können nämlich poltergeistähnliche Kreaturen leben, die den Augen entschlüpfen und dann poltergeisttypische Verhaltensweisen im Theater an den Tag legen.

 

Zu Stricknadeln, die ebenfalls verboten sind, gibt es einerseits die praktische Erklärung, dass entwischte Nadeln die Gefahr bergen, darauf auszurutschen bzw. sich Kostüme darin verfangen könnten, andererseits die mystische Erklärung, dass die Schicksalsgöttinnen Stricknadeln nutzen um ein Netz zu produzieren, in dem sich die ganze Produktion verfangen kann.

 

Krücken, als Zeichen von Krankheit und Versagen sind verboten, Spazierstöcke, als Zeichen von Gesundheit und Erfolg, erlaubt.

 

That Scottish Play

Call it “that Scottish play”! Einer der wohl bekanntesten Theateraberglauben im angelsächsischen Raum ist "das Schottische Stück" des englischen Dramatikers William Shakespeare: Innerhalb eines Theaters ist es absolut verboten den Namen „Macbeth“ zu nennen oder es generell in einem Gespräch über Theater zu erwähnen, sonst beschwört man großes Unglück auf sich herab. Das Unglück wird natürlich ungleich größer, wenn man sich dazu hinreißen lässt, Teile des Stückes zu rezitieren, speziell die Szenen mit den drei Hexen gelten dabei als besonders gefährlich. Wer sich also dazu entschließt, besagtes Stück auf die Bühne zu bringen oder darin aufzutreten, sollte gut versichert sein: Unfälle mit teilweise tödlichem Ausgang könnten folgen.

 

Der Ursprung des Aberglaubens liegt auf der Hand: Er ist wahr. Die Hexen beschwören in der ersten Szene das Unglück herab und ihre Flüche erweisen sich als hochwirksam. Herr Shakespeare war wohl mit dunklen Mächten im Bunde: Über Jahrhunderte hinweg häufen sich Geschichten und Berichte über unglückliche Vorfälle bei Produktionen.

 

Natürlich könnte es auch weniger übernatürliche Gründe die Ursache gewesen sein, z.B. dass viele Theater in früheren Zeiten gegen Ende einer schlechten Saison das publikumswirksame Stück auf die Spielpläne setzten, um die Ticketverkäufe in die Höhe zu treiben. War das Jahr aber gar zu schlecht und die Zuschauer blieben aus, markierte das schottische Stück nicht nur das Ende der Saison, sondern auch die Pleite und damit das Ende der Truppe. Historiker führen dies auf eine durchaus reale Angst vor dem Stück zurück: Bedingt durch die zahlreichen Kampfszenen (die damals vermutlich ohne besonderes Fechttraining als "Actionszenen" gespielt wurden) barg Macbeth ein besonders hohes Verletzungsrisiko für die Schauspieler.

 

Theatergeister

Den Theatergeistern sollte man das so genannte „Geisterlicht“ im menschenleeren Theater brennen lassen. Dieses Geisterlicht dient dazu die Bühne und den Saal ausreichend zu illuminieren, damit die Theatergespenster ihre Aufführungen bewerkstelligen

und ihre großen Momente noch einmal auf die Bühne bringen können. Theatergespenster können wohl im Stockfinsteren nichts sehen. Damit die Geister auch genügend Zeit haben, muss mindestens ein Tag in der Woche - vorzugsweise der Montag - theaterfrei sein und nicht etwa, weil auch Schauspieler mal einen freien Tag brauchen.

 

Zu dem positiven Aberglaube zählt auch die schwarze Katze, ganz im Gegensatz zum abergläubischen Alltag. Im Theater gelten Katzen im Allgemeinen als Glücksbringer, wie damals im alten Ägypten. Ursprünglich wohl, weil sie die Mäuse vertreiben, die sich sowohl in der Kornkammer als auch im Kostümfundus gerne einnisten. Billigend in Kauf genommen werden muss, sofern es eine Theaterkatze gibt, dass diese während der Aufführung auf die Bühne spaziert.


 Theatergesetze

Probe nie an Sonntagen.

Wer stolpert, geht den Schritt zurück und macht diesen nochmals

Ein Autor inszeniert niemals sein eigenes Stück

Zieh nie deinen eigenen Mantel auf der Bühne an.

Iss und trinke nicht auf der Bühne, sofern es nicht zum Stück gehört.

Lass den Vorhang wieder herunter, wenn du in den ersten Reihen einen rothaarigen Zuschauer entdeckst.

Benutze keine neuen Make-up-Tiegel am Premierenabend und lass einen Rest in den alten.

Kneif einen Schauspieler vor seinem ersten Auftritt.

Wirf ein Stück Kohle bei Theatereröffnungen von der Bühne.

Der Schlechteste auf der Bühne ist so gut wie der Beste.

Wenn alle nur halbe Power geben, dann ist der, der es richtig macht der Gearschte.




 

entnommen aus Wikipedia und der Webseite der Schauspielschule Krauss in Wien